- Wo kommt er her, der HipHop, den wir täglich in den Radiosendern dieser Welt hören?
- Wie und wo ist er entstanden?
HipHop ist eigentlich schon fast ein Mythos, weil schon so Vieles darüber bekannt ist, jedoch immer wieder neue Details und interessante Hintergrundgeschichten bekannt werden.
Bedeutung
Der Begriff „HipHop“ wurde bereits im Laufe der 70′ er Jahre geprägt. Zum HipHop gehört der unverwechselbare „Rap“. Das Wort steht übersetzt für „schlagen und pochen“, wurde jedoch Anfang des 20. Jahrhunderts zum Slangausdruck für „reden“. In dieser Form wird er auch heute noch gebraucht. Mit „Rap“ ist also alleine das „rappen“ gemeint, der Sprechgesang, im Gegensatz zum HipHop, der diese alles umfassende Kultur beschreibt.
Ursprünge
Das gesellschaftliche Umfeld des HipHop bestand hauptsächlich aus den Ghettos, die durch Gewalt und Armut geprägt waren. Hier bildeten sich Gangs, die im Sprechgesang Ihrem Unmut über die schwierige Lebenssituation Luft machten.
Ein weiterer Einfluss stammt aus dem Entstehen von Graffiti. Es ist zwar ein Teil der HipHop – Kultur, hat jedoch ganz eigene Wurzeln, ist somit ein Zeichen der Gang. Jede Gang hatte ihr eigenes Graffiti.
Einflüsse
– Reggae
Der aus Jamaika stammende Reggae hatte einen gewaltigen Einfluss auf die Entwicklung des HipHop. Hier gab es bereits in den 50’er Jahren die „Soundsystems“, mobile Diskotheken, in denen bereits einige DJ-Techniken entwickelt wurden. Auch fanden hier bereits sogenannte „Battles“ statt. Dabei wurden Wettkämpfe zwischen den Discjockeys ausgetragen. Der Reggae zeichnet sich aber auch durch eine besondere Gesangsart aus. Das „Toasting“ ist dem „Rappen“ sehr ähnlich, wurde allerdings schon in den 50’er Jahren betrieben. Auch fanden zu dieser Zeit schon die ersten Battles zwischen Toastern statt. Dies sollte später ebenfalls ein wichtiges Element der HipHop-Jams (HipHop-Festivals) werden.
– Afrika
Rap ist schwarze Musik, insofern ist es verständlich und nur die logische Folgerung, dass auch afrikanische Traditionen in diese Musikrichtung einflossen. Insbesondere die „Griots“, eine, in vielen afrikanischen Kulturen vorhandene Position, können als indirekte Vorbilder für die MC’s der HipHop Szene angesehen werden. Griots, auch Storyteller genannt, haben die Aufgabe, bestimmte Mythen und Legenden zu bewahren und sie durch ihr Erzählen am Leben zu erhalten. Diese Erzählungen sind in der Regel von Trommeln begleitet und werden deshalb meist rhythmisch vorgetragen.
– Jazz
Der Jazz hat den HipHop nicht erst in jüngster Zeit beeinflusst. Auch zur Entstehung dieser Kultur und Musik hat er Einiges beigetragen. Am Auffälligsten ist dabei der Scat-Gesang. Das „Scatten“ ist ein rhymisches Sprechen, das bereits ab 1900 auftauchte, aber vor allem im Jazz der 30′ e Jahre oft vertreten war.
– Funk
Der wichtigste, musikalische Einfluss auf den HipHop wurde wohl vom Funk ausgeübt. Das erste Merkmal, das den Funk von seinen Vorgängern unterscheidet, war, dass nicht mehr die Melodie, sondern der Rhythmus in den Vordergrund gestellt wurde. Funk ist in erster Linie Tanzmusik – und zwar in der, bis dahin deutschlichsten Form. Das Ziel dieser Vorgehensweise war, aus der Musik alle Elemente zu entfernen, die dem Tanzen nichts nutzten. Es war ein Versuch, diese Musik auf das Wesentliche zu reduzieren. Das heisst aber nicht, dass der Funk einfacher oder oberflächlicher ist als andere Musikstile, vielmehr wurden hier nur andere Aspekte in den Vordergrund gestellt. Es wurde jedoch auch noch eine andere Theorie verbreitet: Es wird vermutet, dass die Musik auf diese Art aktiver, lebendiger und zugleich aggressiver werden sollte.
– Disco
Die Discomusik, wie es sie seit den 60’er Jahren gibt, kann wohl als direkter Vorgänger von HipHop angesehen werden. Die ersten HipHop-DJ’s wurden stark von den damaligen Disco-DJ’s beeinflusst. Gefördert wurde die Discomusik indirekt von Schwarzen und Homosexuellen, die die ersten Clubs und Diskotheken gründeten und besuchten. Damit gab es zum ersten Mal Orte, die nur zum Zweck des Tanzens errichtet wurden. Das hatte zwei wesentliche Auswirkungen:
Der Diskjockey wurde eine zentrale Figur. Er war nun nicht mehr der reine Plattenaufleger, sondern begann langsam, mit der Musik zu experimentieren. Einige wichtige Techniken wurden in dieser Zeit entwickelt, wie beispielsweise das „Scratchen“. Dies ermöglichte überhaupt erstmals fliessende Übergänge zwischen den einzelnen Liedern. Allerdings wurden diese Tricks oft nur als Effekte benutzt, die ein wenig Auflockerung bringen sollten. Sie waren noch kein durchgehendes Element in der DJ-Szene.
Die Musik wurde nochmals abgespeckt. In den Diskotheken wurden zunächst alle Musikstile gespielt, solange sie tanzbar waren. Doch schon bald entstanden Stücke, die noch mehr auf „Tanzbarkeit“ ausgerichtet waren. Aus diesem Grund distanzierten sich viele „Funketeers“ schnell wieder von der Discomusik, die ihnen zu plump und leblos vorkam.
Das wiederum war der Startschuss zum Auftakt des HipHop.
Gangs
Gangs gibt es schon seit den 50’er Jahren. Allerdings waren dies damals Freunde, die sich ab und zu Schlägereien mit anderen Cliquen lieferten. In den 60’er Jahren schlossen sich diese Gruppen in der Regel der „Black-Power-Bewegung“ an. Das war eine Vereinigung von Schwarzen, die sich als Könige der Ghettos sahen. Oft waren die Mitglieder nur Mitläufer dieser Gruppierung.
Nachdem diese Ende der 60’er Jahre zerschlagen war, änderte sich alles: Es entstanden Gangs, denen es nur noch darum ging, möglichst weite Gebiete der Ghettos unter ihre Kontrolle zu bringen. Diese Gruppen gingen mit äußerster Gewalt gegen Andere vor und andere Gangs schlugen ebenso brutal zurück. Oft wurden diese Gangs durch Drogenhandel und Gewaltverbrechen finanziert. Diese Gangkämpfe sind dadurch zum Normalzustand geworden. Rassismus, Minderwertigkeitsgefühle, Arbeitslosigkeit, das alles sind Gründe, welche die schwindenen Zukunkftsperspektiven in den erbärmlichen Ghettos noch verschärften. Viele talentierte Rapper der HipHop – Szene verloren bei solchen Auseinandersetzungen ihr Leben oder wurden verletzt.
Frauen
Die HipHop – Bewegung wurde stets stark von Männern dominiert, die in der Regel kaum ein gutes Wort über Frauen verloren. Diese werden auch heute noch in den Liedtexten mit „Schlampen“, „Zeitvertreib“, „Prostituierte“ oder ähnlich abwertenden Bezeichnungen betitelt. Dennoch gab und gibt es einige weibliche Rapperinnen, die sich im HipHop zu Wort meldeten und dabei genau soviel Respekt, wie ihre männlichen Kollegen verlangten. Daneben gab es auch weibliche Rapperinnen, die möglichst alle Klischees der Männer repräsentierten und sie dadurch in der Rapszene blossstellten.
Sexismus
Schwarze Männer, die den HipHop mit begründeten, sind nicht weniger sexistisch als andere. Innerhalb der Musikszene und des Ghettos ist dies nicht anders. Frauen werden hier meist nur abwertend dargestellt. Die Ansicht, Frauen praktisch als Lustsklaven anzusehen, ist gar nicht so neu. Viele berühmte Persönlichkeiten, wie beispielsweise Mike Tyson oder Tupac saßen schon wegen sexistischer Delikte im Gefängnis.
Namen
In den Jahren 1973 – 1979 begann die Entwicklung des HipHop. Diese Jahre sind vor allem mit drei Namen verbunden: Kool DJ Hero, Grandmaster Flash, Africa Bambaataa. Später teilte sich die HipHop – Szene in schwarze und weiße Rapper. Zu den bekanntesten, immer noch seltenen, weißen HipHoppern gehörten Eminem, Bubba Sparxxx und Everlast. Einige Rapper konnten sich in der Regel lange im Musikbusiness halten: Snoop Dogg, Nate Dogg, 50 Cent, G-Unit, D12, Nas, P.Diddy, Dr.Dre, Obie Trice, Ludacris, Usher, Lil’John, Busta Rhymes, DMX, Ruff Ryders, Run DMC.