Was, wenn wir den Jazz mit der Kunstmalerei vergleichen?
Zum Beispiel, wenn viele Farben auf einer Palette zusammen gemischt werden: was kommt am Ende dabei raus? Jeder Künstler, der mit Farbmischung experimentiert, kommt auf völlig unerwartete, teils schrille, teils schöne, aber immer aufregende Ergebnisse.
Jazz ist aus unserer Sicht so eine musikalische Farbpalette. Auf der Basis von europäischen Melodik und Harmonik entstanden, die als Grundfarbe zu betrachten sind, hat die Jazzmusik viele zusätzliche musikalische Farbtöne abbekommen, ob subtraktiv, additiv oder integriert, sie sorgen stets für eine unerwartete musikalische Farbmodulation.
So wurde Jazz im Laufe der Zeit vielseitig beeinflusst: afrikanische Rhythmen strömten ein, jiddische harmonische Minor-Melodien haben ein wunderbares Hitpotenzial geschaffen, amerikanische sowohl als europäische Tanz-, Marsch- und Popmusik änderten das musikalische Gesamtbild, unterschiedliche Ethno-Elemente formten die neuen Jazzrichtungen.
Was dabei in jedem Fall entsteht, ist ein Ergebnis der individuellen Entwicklung jedes Musikers, der aus dieser Mischung improvisierend ein eigenes musikalisches Bild macht. Und das ist eben so aufregend im Jazz: diese Scheinfreiheit, eingerahmt in die harmonischen Formen, stark abhängig von dem Professionalismus der Musiker. Ein Traum der Menschheit über eine ehrliche und kommunikative Teamarbeit, wo jedoch alle Teammitglieder deren Individualität aufblühen lassen und sich gegenseitig dabei unterstützen können. Fast perfekte Welt, perfekt in ihrer Nicht-Perfektion.
Wir lieben Jazz. Und du höchstwahrscheinlich auch, sonst hättest du es bis zu diese Sätze nicht geschafft.
Und wenn doch nicht – dann wechsele doch zu unseren Pop- und EDM-Section, dort findest du garantiert etwas für deine anspruchsvolle Seele. Für die ganz harten Nüsse haben wir hier noch World Musik Section – viel Spaß damit.