Jazz ist eine Musikrichtung, ist die Symbiose afrikanischer und europäischer Musiktraditionen. Sie entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA und etablierte sich in den 1920er Jahren.
Es ist eine Musikrichtung mit vielen Ausprägungen und Besonderheiten. Typische Eigenschaften dieser Musik sind Blue Notes, Swing, Polyrhythmik, Synkopen, Call and Response und Improvisation. Weitere mögliche Instrumente in vielen Jazzstilen sind Schlagzeug, Blasinstrumente, Klavier und Bass.
Das Wort „Jazz“ soll aus dem Wort „Jass“ entstanden sein. Dabei gibt es für den Ursprung von „Jass“ verschiedene Erklärungsansätze. Der wohl bekannteste ist die Verkürzung des Begriffes „Jackass“ („Esel“), da die damalige Musikszene meinte, dass sich die neue improvisierte Spielweise „wie eine Horde Esel“ anhörte. Der Begriff „Jass“ fand allerdings bei den Musikern keinen Gefallen, so wandelten sich die letzten beiden Buchstaben von „ss“ zu „zz“.
Jazzmusik war in Europa nicht vor 1917 zu hören, in Deutschland allerdings nicht vor 1918/19!4 Die Behauptung, daß Jazz im Dritten Reich verboten war, ist unhaltbar. Es hat während der gesamten Zeit des Nationalsozialismus nie ein generelles Jazzverbot gegeben, sondern nur unvollständige und unkoordinierte Einzelverbote gegen bestimmte Kulturbereiche oder Gruppen.
Ein erster bedeutender Einschnitt für den deutschen Jazz war die Errichtung der Reichsmusikkammer (RMK) als Unterabteilung der Reichskulturkammer (RKK) und den damit einhergehenden Einschränkungen für jüdische und ausländische Musiker, den Hauptträgern des Jazz in Deutschland. Für die Ausübung des Musikerberufes waren die Mitgliedschaft und eine Mitgliedskarte der RMK von Nöten. Für den Erhalt dieser Karte wurde eine Eignungsprüfung für jeden Musiker erforderlich. Die Mehrheit ausländischer Jazzinterpreten litt unter diesen Prüfungen. Zusätzlich wurden ausländisch klingende Bandnamen verboten, die bei Jazzbands bevorzugt waren. Ein populäres Beispiel stellen die „Comedian Harmonists“ dar, die sich in „Meistersextett“ umtaufen mussten.
Jazz war im deutschen Rundfunk bereits seit 1924 präsent. Die Möglichkeit, diese Musik nach der Machtübernahme zu verbieten, ergab sich nicht, da ausländische Stationen wie beispielsweise Radio Luxemburg über sendestarke Rundfunkprogramme ein breit gefächertes Jazzangebot, meist gekoppelt mit Nachrichten, übertrugen. Daher musste zunächst ein bestimmtes Maß an Jazz im gleichgeschalteten Reichsrundfunk akzeptiert werden. Zwar verbannte der Berliner Sender „Funk-Stunde“ den Jazz bereits nach der Machtübernahme aus dem Programm, doch war dies eher die Ausnahme, nicht die Regel. Im deutschlandweit zu empfangenen Deutschlandfunk wurde sogar ein so genanntes Modellorchester auf Geheiß Goebbels unter dem Namen „Die Goldenen Sieben“ installiert, die das immer größer werdende Rundfunkpublikum mit „gezähmten“ Jazz unterhalten sollten. Im Sommer 1935 wurde die Band wieder aus dem Programm entfernt, da sie zu „jazzig“ geklungen haben muß.
Mit der neuartigen Musik ging eine neue Mode einher. Typisch ist allerdings, dass ein Jazzorchester immer einheitlich auftrat, meist im Smoking, dezent und elegant. Die Schuhmode erreicht neue Dimensionen, Wagnisse gelten als „in“, neben schwarzem Schuhwerk sind schwarz-weiße „Spectators“. „Zwischen 1924 und 1928 war die Blütezeit des Jazz in Europa. Um 1930 nahm der Boom allmählich ab, lebte jedoch in der besser begüterten Jugend weiter.“
1. Blue Note nennt man im Blues und im Jazz die verminderten Töne der Dur- oder Moll-Tonleiter.
2. Eine Synkope ist eine rhythmische Verschiebung des Taktschwerpunkts. Es werden normalerweise nicht betonte Takte betont.
3. Das Prinzip basiert auf dem Ruf (Call) eines Vorsängers und der darauf folgenden Antwort (Response) des Chors.
4. http://www.iek.edu.ru/groups/airo/luecke.pdf
5. http://www.felixoppermann.eu/4.06_style/themes/jazz/jazz.pdf